Was ist Kupfer?
Kupfer ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das in Pflanzen und im
Boden ennthalten ist.
Als Bestandteil vieler Enzyme unterstützt Kupfer biochemische Abläufe
im Körper, zum Beispiel den Eisenstoffwechsel.
Bei
unzureichender Kupferaufnahme über die Nahrung können Mangelerscheinungen
wie Blutarmut, Knochenbrüchigkeit oder neurologische Störungen
entstehen.
Kupfer ist insbesondere in Getreide, Kartoffeln, Fisch, Orangen, Kakao,
Kaffee und einigen grünen Gemüsen zu finden.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt eine tägliche Aufnahme
von 11 µg Kupfer pro kg Körpergewicht.
Warum
wird Kupfer im Landbau eingesetzt?
Seit dem
vorigen Jahrhundert werden im Obst-, Wein-, Gemüse-, Hopfenbau
verschiedene Kupferverbindungen angewendet.
Kupfersalze werden z.B. gegen Pilzkrankheiten wie Schorf eingesetzt.
Da Böden auch Kupfermangel aufweisen können, wird mit Kupfer
gelegentlich auch gedüngt.
Wer
verwendet Kupfer und in welchen Mengen?
Kupfer ist
ein weit verbreitetes Mittel gegen Pilzkrankheiten. Auch im biologischen
Anbau wird es insbesondere im ökologischen Wein-, Gemüse-,
Obst-, Hopfenanbau angewandt, allerdings in sehr viel geringerer Aufwandmenge
als in der konventionellen Landwirtschaft.
Bei Demeter und Bioland dürfen nur bis maximal 3 kg Kupfer
pro Hektar und Jahr eingesetzt werden, jedoch dürfen Demeterbetriebe
kein Kupfer im Kartoffelbau einsetzen. Diese
zulässigen Mengen werden von den Bio-Bauern häufig nicht ausgeschöpft.
In der konventionellen Landwirtschaft sind sehr viel höhere Kupfermengen
zulässig und auch die EG-Öko-Verordnung lässt 6 kg/ha
und Jahr zu.
Wie
schädlich ist Kupfer?
Bei Säuglingen kann ein erhöhter Kupfergehalt (beim Trinkwasser
über 10 mg/ l) zu Leberschäden führen.
Daher dürfen für Hausbrunnen keine Kupferrohre eingesetzt
werden, wenn deren Wasser einen ph-Wert unter 7,3 aufweisen.
Außer in Trinkwasser (unter den genannten Bedingungen), sind in
keinem weiteren Lebensmittel hohe Kupfergehalte zu finden.
Aus der Kupferanwendung im Bio-Landbau resultieren keine erhöhten
Kupferwerte im Endprodukt.
Das haben Untersuchungen des Bundesamtes für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit ergeben.
Kupfer ist zudem nicht mit den Schwermetallen Cadmium und Quecksilber
vergleichbar. Diese beiden sind für die Umwelt und den Menschen
hoch giftig, während Kupfer ein Spurenelement ist, das für
Pflanzen, Menschen und Tiere essentiell ist.
Kupfermittel sind nicht bienengefährlich, können sich jedoch
- in großen Mengen eingesetzt - im Boden anreichern.
Wassertiere und Kleinlebewesen reagieren dabei sehr empfindlich auf
Kupfer.
Negative Auswirkungen sind daher z.B. in langjährig konventionell
genutzten Sonderkulturen festzustellen, wo früher bis zu 80
kg pro Hektar/Jahr Reinkupfer gespritzt wurde.
Es ist daher wichtig, den Kupfereintrag möglichst niedrig zu halten.
Der ökologische Landbau lässt deshalb schon seit langer Zeit
nur Kupfermengen zu, die deutlich unter dem gesetzlich Erlaubten liegen.
Ein völliger Verzicht auf Kupferpräparate ist im ökologischen
Wein-, Gemüse-, Obst-, Hopfen- und Kartoffelbau derzeit nicht möglich,
da ausgereifte Alternativen noch nicht zur Verfügung stehen.
Was
tut der Ökolandbau zur Kupferminimierung?
Bereits heute dürfen Biobetriebe maximal 3 kg Kupfer
(beim Hopfen 4 kg) pro Hektar und Jahr anwenden.
Dieser Werte liegt weit unter den Anwendungsmengen im konventionellen
Anbau aber auch unterhalb der Werte der EU-Öko-Verordnung (6 kg/ha).
Zudem unternehmen Demeter und Bioland kontinuierlich Schritte zur weiteren
Reduktion von Kupfer. Ein Weg ist die Züchtung und Nutzung toleranter
und resistenter Sorten. Zudem wird an Verfahren zur weiteren Kupfer-Reduzierung
bzw. grundsätzlichen Alternativen geforscht.